Hyperemesis vorbeugen oder abmildern - Empfehlungen

mara @, Dienstag, 26. Dezember 2017, 12:06 (vor 2306 Tagen) @ mara

Verhindern oder Abmildern von Hyperemesis Gravidarum

Wenn man die diversen (meist englischsprachigen) Webseiten vergleicht, die Tipps zur Vorbereitung auf eine weitere zu erwartende HG-Schwangerschaft geben, gibt es einige Übereinstimmungen.
Die eine Lösung gibt es wohl nicht – sonst hätte sie sich schon herumgesprochen.

Neben der frühzeitigen Einnahme von Medikamenten (bei uns Agyrax oder Vomex), in Amerika/Kanada eher Unisom oder Diclectin (siehe Treatment-Protocol) zielen die Ernährungstipps auf mehrere Dinge ab. Meist steht leider nicht dabei, was die Einnahme dieses oder jenes Mittels, Vermeidung bestimmter Dinge genau „bringen“ soll, aber ich denke, es geht durchaus in eine Richtung.

Grob gesagt machen die Meisten eine Mischung aus:

- Unterstützen der Leber / Entgiften der Leber

- Unterstützen der Darmflora / Bekämpfen eines potentiell vorhandenen Helicobacter pylori
- Zuführen von hochdosierten Spurenelementen und Aminosäuren

- Reduzierung / Vermeidung von Kohlenhydraten


Dazu gibt es verschiedene Ansatzpunkte:

1. Oft liest man davon, dass die Frauen teilweise schon Monate vorher keine Kohlenhydrate oder sehr wenige Kohlenhydrate zu sich nahmen. Gleichzeitig essen sie mehr Proteine (vor allem in Form von Fleisch und Eiern) und guten Fette.

Erklärungsversuch 1 : Sollten sich durch eine Glutensensitivität oder andere Unverträglichkeiten die Darmzotten durch Entzündungen „abnutzen“, können Nährstoffe/Spurenelemente schlechter/kaum aufgenommen werden. Dadurch fehlen dann entweder wichtige Bausteine für den Hormonstoffwechsel bzw. allgemein Stoffwechsel oder die Theorie der mitochondrialen Dysfunktion kommt hier ins Spiel. http://www.hormonesmatter.com/hyperemesis-gravidarum-severe-morning-sickness-are-mitoch...

Erklärungsversuch 2: Kohlenhydrate führen zu stark schwankenden Blutzuckerspiegeln. Das kann zum Einen eine Insulinresistenz nach sich ziehen bzw. belastet die Leber (durch die nötigen Umwandlungsprozesse ). Die Leber als „kritisches“ Organ bei HG taucht immer wieder auf (Fettleber bei HG). Die Leber ist ohnehin belastet durch den enormen Hormonabbau der in der HG-Schwangerschaft massenhaft gebildeten hCG-Hormone (und anderer).
(Es gibt nicht „das Eine“ hcG-Hormon, sondern viele molekulare Varianten, die sich geringfügig unterscheiden. Laut einer Studie liegt bei HG-Schwangeren ein bestimmter Subtyp übermäßig häufig vor, während der in normalen Schwangerschaften häufigste hcG-Typ erniedrigt ist ) https://www.nvp-volumes.org/p1_3.htm .

Erklärungsversuch 3: bei einer (umstritten, ob es das überhaupt gibt!) Nebennierenschwäche soll zur Entlastung der NN möglichst auf Kohlenhydrate verzichtet werden und vermehrt gute Fette, aber auch fettreiches Fleisch, Eier, Avocados gegessen werden.
Die NN produziert die Geschlechtshormone (Cortisol, Östrogene, Testosteron, Progesteron). Das geschieht in einer Art „Kette“ – wenn am Anfang die Ausgangssubstanzen schon nicht für das Cortisol reichen (das für den Selbsterhalt erstmal wichtiger ist, als die Hormone, die für die Eierstöcke/Fetus nötig sind), dann bleibt für Progestron und Co. kaum noch was übrig. Interessant ist, das ab etwa dem 5. Monat die Hormonproduktion von Östrogenen und Co. vom Kind übernommen wird – also SSW 20. Der Zeitpunkt, wo es für viele Frauen langsam besser wird.
Wer keine/wenige Kohlenhydrate isst, muß automatisch viel Proteine essen – und Cholesterin ist der Ausgangsstoff für die Geschlechtshormonsyntese. Es gibt eine Studie, nach der hohe Zufuhr von Proteinen bei HG-Schwangeren zur Verbesserung des Zustandes beiträgt. (Am Rande: mein Speicheltest (auch der ist unter Medizinern sehr umstritten) zeigt massiv erniedrigte Cortisol, Estriol, Estradiol und Progesteronwerte …)

2. Probiotika oder / und fermentierte Lebensmittel (Sauerkraut und Co.)

Erklärungsversuch: durch genug gute Keime im Darm können Nährstoffe besser aufgenommen werden. Ein Mangel könnte zu mitochondrialer Dysfunkton oder NN-Schwäche führen oder durch epigentische oder genetische Besonderheiten besteht ein Mehrbedarf, um die Hormone korrekt herzustellen. Außerdem unterstützt es die Immunabwehr (die Steroidhormone sind dafür u.a. nötig …).
Es gibt auch Probiotika-Stämme, die der Leber beim Entgiften helfen. Also auch hier wieder die Leber als möglicher Ansatzpunkt. Wichtig: Präparat mit vielen verschiedenen Stämmen wählen (ich würde mindestens 10 Stämme bevorzugen, da nicht jeder Stamm „alles“ kann!)

3. Löwenzahn-Saft / Tinktur/ Tee (Dandelion)
Erklärungsversuch: Bitterstoffe helfen dem Leberstoffwechsel
http://www.mothering.com/forum/423-april-2008/738798-dandelion-root.html

4. Mariendistel-Tinktur (Milk Thistle)
Bekannt als Unterstützer der Leberfunktion
http://www.helpher.org/forum3/viewtopic.php?t=14755


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