Zähne schützen?

Sonja2, Dienstag, 17. September 2019, 16:56 (vor 1655 Tagen) @ Paulina.

Liebe Paulina,

ich habe jetzt leider noch Termine, deswegen nur kurz: was ist bislang an Diagnostik gemacht worden? Wurde der Ketonwert im Urin bestimmt? Wurden die Blutsalze (Natrium, Kalium)und Hämatokrit untersucht? Wie ist Dein Gewichtsverlust gewesen? Und: was hat es an Therapie gegeben? Hast Du Flüssigkeitsinfusionen erhalten? Wurde ein Krankenhausaufenthalt überlegt?

13 x am Tag Erbrechen ist viel. Als ich mich nach meinen HG-Schwangerschaften mit einem wohlgemerkt leichten Magen-Darm-Infekt zum Arzt begeben habe, da wurde mir eine Infusion förmlich aufgedrängt ("Wird Ihnen gut tun, sie haben ja über das Brechen Flüssigkeit verloren.") Das kam mir komisch vor, denn ich hatte nur eine Tag lang drei Mal erbrochen - kein Vergleich zur Schwangerschaft. Doch wenn man 13 Mal am Tag erbricht und wegen des Erbrechens bereits seit 4 Wochen krankgeschrieben ist, dann kann man trotzdem nicht davon ausgehen, dass Infusionen als hilfreich angeboten werden. Oder wie ist das bei Dir? Und der Umstand alleine, dass Du keine stehende Hautfalte hast, der würde mich bezüglich Dehydration nicht beruhigen - zumal man bei HG oft einen niedrigeren Natriumgehalt im Blut hat und somit die Wasserverteilung intra- und extrazellulär verändert ist.

Du brauchst Unterstützung. Du erbrichst Blut. Das ist ein Grund, umgehend einen Arzttermin zu erhalten. Dafür sollte sich auch Deine Frauenärztin einsetzen.

Es stimmt nicht, dass man nichts tun kann. Es stimmt auch nicht, dass es immer im Verlauf der Schwangerschaft besser wird. Ja, es wird meistens besser - aber oft nicht gut. Manche sind bis zur Geburt nicht fähig, einem normalen Leben nachzugehen. Ich selber habe im Kreißsaal noch so heftig gebrochen, dass Panik in den Augen der Anästhesisten aufblitzte, weil sie wussten, dass sie nun keine Vollnarkose einleiten können. Und ich habe noch im dritten Schwangerschaftsdrittel nur mit Ondansetron überlebt und bis weit ins zweite Schwangerschaftsdrittel hinein täglich Infusionen benötigt. Außerdem ist es so, dass eine HG durchaus zu Komplikationen führen kann. Das gehört in die Hände eines Arztes und der sollte gewillt sein sich über die Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.

Mein Frauenarzt hat mir übrigens, als ich ihn in meiner ersten HG-Schwangerschaft ganz zu Beginn der HG aufsuchte, gleich erklärt, dass man alle Medikamente, die wirksam sind gegen Erbrechen auch in der Schwangerschaft geben kann. Und dann hat er sie aufgezählt, mit MCP begonnen über Ondansetron bis hin zu Prednisolon. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar. Vomex hat er übrigens ausgelassen - das hielt er für zu schwach in meinem Zustand. Er ist gleich mit MCP eingestiegen, allerdings war das in einer Zeit bevor es die Warnung bezüglich MCP gab: MCP sollte nicht längere Zeit genommen werden, weil es bei einer länger andauernden Einnahme für die Mutter Risiken gibt.

Soviel in Kürze.
Alles Liebe, Sonja


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