Nach HG-Schwangerschaft ständig krank

Sonja2 @, Samstag, 08. Februar 2020, 11:22 (vor 1511 Tagen) @ Kapuze

Liebe „Kapuze“

herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deiner Tochter. Du bist für ihr Leben einmal durch die Hölle gegangen und das verdient großen Respekt. Du darfst zurecht sehr stolz auf Dich sein. Und ich freue mich für Dich, dass Du diese Zeit hinter Dich gebracht hast und möchte Dir ganz herzlich zur Geburt gratulieren, auch wenn das nun schon drei Monate zurückliegt.

Zu Deiner Frage: Ja, ich kenne das, dass ich nach der Geburt meines ersten Kindes nach einer schweren HG-Schwangerschaft sehr erschöpft und müde war. Einer der Gründe bei mir war eine Schilddrüsenunterfunktion, die dann nach einiger Zeit endlich diagnostiziert und behandelt wurde, womit es mir schlagartig sehr viel besser ging. Später habe ich in einer großangelegten Register-Studie gelesen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schilddrüsenautoimmunerkrankung, welche mit einer Unterfunktion einhergeht, nach einer HG-Schwangerschaft erhöht ist. (Einige andere Autoimmunerkrankungen sind ebenfalls häufiger in der HG-Gruppe erfasst worden). Das traf also auf mich zu. Ob das bei Dir ebenfalls eine Ursache sein könnte, das weiß ich jetzt natürlich nicht. Auch ein Vitamin- und Eisenmangel wäre nach einer HG-Schwangerschaft nicht ungewöhnlich. Ein Immunsystem, welches beeinträchtigt zu sein könnte, bedarf aus meiner Sicht ohnehin eine Abklärung. Hast Du einen Hausarzt Deines Vertrauens?

Das grundsätzliche Problem ist ja: die HG wird oft nicht als schwere Erkrankung gesehen, anerkannt oder behandelt. Es ist ja eher ein „reingesteigerter“ Zustand, der den Betroffenen unterstellt wird. Und wenn die Schwangerschaft dann vorbei ist, dann spätestens sollte doch wieder alles gut sein. Ist es aber häufig leider nicht. Die Psyche leidet unter dem Erlebten und der Körper ist geschwächt. Betroffene berichten von den unterschiedlichsten Leiden nach der HG-Schwangerschaft. Meinem Eindruck als Nicht-Medizinerin nach scheint sich das wirklich länger auswirken zu können – das sage ich jetzt rein so auf der Basis dessen, was ich hier von anderen über die Jahre mitbekommen habe. Wissenschaftlich erfasst sind diese Folgen nach meinem Kenntnisstand kaum. Aber es ist sicherlich keine „Spinnerei“, denn eine HG-Schwangerschaft ist eine enorme Belastung für den Körper.

Wie gesagt: Mir hatte es geholfen, mit meinem Arzt auf Eisenmangel, Schilddrüse etc. zu schauen. Das wäre der Tipp, den ich Dir geben könnte.

Alles Liebe, Sonja


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