Same Shit different Baby

Bonsai, Montag, 02. März 2020, 17:58 (vor 1488 Tagen) @ MrsSunshine

Hallo MrsSunshine,
Ich habe auch 2 HG-Schwangerschaften hinter mir. Beide waren ähnlich schwer. Aber ich habe die zweite Schwangerschaft aus verschiedenen Gründen als schwerer empfunden, u.a. auch, weil ich eben bereits ein 2,5 jähriges Kind hatte, wußte, dass Erbrechen und Übelkeit bis zum 6. Monaten andauern und dass es kaum Unterstützung gibt. Das hat mich fertig gemacht und ja, ich habe auch an eine Abtreibung gedacht. Gemacht habe ich es nicht, weil mein Mann hinter mir stand und mich nach Kräften unterstützt hat.

In meiner ersten Schwangerschaft habe ich Meclozin (als Postadoxin) genommen. Ich weiß leider nicht mehr in welcher Dosierung. Aber ich war mehrere Tage im Krankenhaus und bekam es dort bereits in der Infusion. Als ich nach Hause kam nahm ich es dann als Tablette. Ich hatte trotzdem eine Dauerübelkeit, besonders bei bestimmten Gerüchen. Ich konnte trotzdem nicht alles essen. Ich habe ausgetestet, was drin bleibt und was nicht. Es war trotzdem ein Gefühl von Krank und ich habe auch weiterhin erbrochen, nur nicht mehr so oft. Meclozin hat mir besser geholfen als Vomex, aber es hat es eben nicht "weggemacht". Ich fühlte mich trotzdem krank, erschöpft, ausgepowert und musste mich (bei falschem Essen, falschen Getränken und/oder falschen Gerüchen) trotzdem ab und zu übergeben.

Am meisten geholfen hat mir damals, dass mein Mann und meine Mutter sich um mein Kind gekümmert haben, ihm das auch erklärt haben (er hat es tatsächlich verstanden und aus meiner Sicht keinen Schaden behalten) und mir die Zeit eingeräumt haben, die ich brauchte um dieses Kind auszubrüten. Ich lag viel im Bett, auf dem Sofa und ich hatte immer meinen treuen Freund den Eimer dabei. Ich habe getestet und festgestellt, Zitroneneis ist herrlich und bleibt drin. Gekochte Kartoffeln, Ei und Gurke bleiben drin, Malzbier ist Kalorienreich und schmeckt angenehm beim Kotzen (so ne blöden Erfahrungen habe ich mir gemerkt, aber nicht die Dosierung von Meclozion :lookaround: ) Je weniger Bewegung ich hatte, um so weniger musste ich erbrechen. Je weniger Gerüche ich hatte, um so weniger war mir übel.

In der zweiten Schwangerschaft habe ich erst Vomex probiert (ging gar nicht) und später einen Magensäurehemmer (Panthozol) genommen. Der hat das Erbrechen weniger Schmerzhaft gemacht. Erst am Ende bin ich zu einem Rezeptpflichtigem Medikament gekommen: Ondansetron/Zofran....

Ich hatte 2 x 6 Monate Hölle und das habe ich auch bis heute nicht vergessen, aber ich bin heute sehr glücklich, dass ich durchgehalten habe.

Ich drücke dir die Daumen, dass du Ärzte findest, die dich unterstützen und dass du familiär Hilfe bekommst. Wenn du in Deutschland gesetzlich krankenversichert bist und dein Partner sich aus beruflichen Gründen nicht um das Kind kümmern kann, kannst du mit einem ärztlichen Attest auch eine Haushaltshilfe beantragen (für die Zeit nach der Schule, bis dein Partner von der Arbeit kommt).


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