Trauma durch Hyperemesis möglich?

momo1982, Donnerstag, 23. November 2017, 21:40 (vor 2339 Tagen)

Hallo liebe Forumsleute

Ich habe folgendes Problem: Seit meiner letzten (2.) Schwangerschaft habe ich sehr starke Angst davor zu erbrechen. Diese Angst bezieht sich immer auf die Zeit von Herbst bis Frühling, in der ich auch schwanger war. Ich habe damals (3 Jahre her) 7 Monate unter Übelkeit gelitten. Ich kam nie ins Krankenhaus habe aber oft die Gynäkologin und Hausärztin um rat gebeten, sogar um Infusionen gebettelt aber es hieß immer mir ginge es nicht schlecht genug, ich soll froh sein nicht zuzunehmen (habe übergewicht) und wurde mit vomex heimgeschickt.
Jetzt ist es eben so, dass ich wenn jemand nur sagt er fühlt sich unwohl, regelrecht durchdrehe. Ich falle in einen riesen Sumpf aus totaler Hoffnungslosigkeit und dem Gefühl vollkommen allem Bösen auf ewig ausgeliefert zu sein. Es dauert Tage lang um aus diesem Loch wieder rauszukommen in denen mir ein normales Leben nicht möglich ist. Ich glaube auch an Flashbacks zu leiden, denn egal was ich denke um mich abzulenken ich denke an Toiletten und Eimer und Badezimmer.
Meine Frage ist nun: Kann man davon so etwas wie eine Posttraumatischebelastungsstörung bekommen? Es war ja nun nicht sooooo schlimm im Vergleich zu anderen, und regelrecht lächerlich im Vergleich zu Kriegsveteranen, die als Beispiele zu dem Thema aufgeführt werden.
Ich bin schon in Therapie aber habe das Gefühl noch nicht den richtigen Grund/Weg gefunden zu haben.

Danke im Voraus fürs Lesen

Momo

Trauma durch Hyperemesis möglich?

mara @, Freitag, 24. November 2017, 11:36 (vor 2338 Tagen) @ momo1982

Natürlich ist das gut möglich! Es geht vielen so wie Dir, die HG durchleben mussten. Es gibt Traumatherapeuten, auch Hebammen, die in dem Gebiet eine Zusatzqualifikation haben.
Ich würde Dir raten, mit so jemanden das Gespräch zu suchen. Es beeinträchtigt Dich in Deinem Leben und das sollte nicht sein!

Und als ganz konkrete Beruhigung, wenn jemand in Deiner Nähe Magen-Darm hat (oder Dein Kind Dich gar vollspuckt ...): Das Magen-Darm-Gel von Hübner hat mich jetzt schon einige Male davor bewart, obwohl die ganze Familie inkl. irgendwann auch mein Mann es abbekamen. Mir war höchstens mal einen halben Tag flau. Kann ich sehr empfehlen - Kind spuckt nachts und ich gehe erstmal zum Schrank und nehme 1-2 Portionen ein und dann 3x am Tag. Das beruhig mich auch etwas (letztes Mal habe ich sogar Kot.... an den Mund bekommen ...).

Trauma durch Hyperemesis möglich?

StephMeph, Freitag, 24. November 2017, 13:42 (vor 2338 Tagen) @ momo1982

Hey,

tut mir leid, was du durchmachen musstest! Es ist egal, welchen Namen dieses Kind bekommt: du leidest und brauchst jemanden, der mit dir die Schwangerschaft aufarbeitet. HG Schwangerschaften sind furchtbar und wie jede schwere Krankheit bringt sie einen an Grenzen und braucht manchmal auch weitere Betreuung: die Seele leidet. Du hast aufgrund dieser schweren Zeit volles Recht auf psychologische Hilfe, hol sie dir. Du hast es verdient, deine Seele hat es verdient, Aufmerksamkeit zu bekommen.

Meiner Meinung nach ist es nicht so relevant, welche Ausbildung usw die Person hat, mit der du ins Gespräch gehst, die Chemie muss stimmen. Eine klassische ausgebildeten Therapeutin, finanziert von den Kassen, kann sicherlich auch sehr hilfreich sein. Bloss weil es sich um eine Schwangerschaft handelte, muss man sich nicht unbedingt an eine Hebamme wenden. Meine Therapeutin war nie schwanger in ihrem Leben, sie hat keine praktische Erfahrung in dem Bereich - aber sie konnte mir helfen, diese schwere Zeit zu verarbeiten. Wobei ich natürlich nichts gegen Hebammen oder andere Therapie bzw Beratungsformen habe!

Alles Liebe

Trauma durch Hyperemesis möglich?

Pegi @, Kägiswil, Freitag, 08. Februar 2019, 16:29 (vor 1897 Tagen) @ momo1982

Vielleicht ist bei dir das ganze nicht mehr so aktuell. Ich kann nur von mir sagen, ja es verstörte mich sehr. Um genügend für mein Kind im Leib zu haben, stopfte ich alles essbare in mich rein, nur um alles wieder raus zu brechen. Heute 10 Jahre später habe ich noch immer Schwierigkeiten mit meinem Essverhalten. Und ich stehe heute wie damals alleine da. Abgestempelt als "psycho" und werde nicht ernst genommen. Mein Mann unterstützt mich soweit er kann. Den Rest muss ich irgendwie selber überwinden.
Also hole dir Hilfe wo du kannst.

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