Hyperemesis verlacht und falsch behandelt?
Hallo, meine Erfahrung ist auch das es oft nicht ernst genommen wird. Ich unterstütze meine Freundin die eine HG hat und darunter stark leidet. Ich bin fast immer mit dabei, wenn es dann wieder heißt, dass sie ins Krankenhaus muss und an ganz vielen Stellen wurde ihr gesagt: "Das geht ja bald vorbei. Ab der 12 Woche ist das geschichte..." Ist aber nicht so. Sie ist nun in der 15.SSW und es ist nicht besser geworden.
An manchen Tagen ist es so schlimm, dass ich nicht weiß wie ich ihr helfen kann. Sie kann nichts drinnen behalten, weder Flüssigkeit noch Nahrung und ich sehe zu wie es ihr schlechter und schlechter geht. Da kam ich schon mal nicht umhin einen Krankenwagen zu rufen und ich weiß wie schwer es ihr fällt in einem Krankenhaus zu sein und das tut mir sehr Leid.
Wir haben sicherlich alle Hausmittel und Medikamente durch. Vomex, Ondensatron, kleine Schlückchen, Tees... usw, usw und alles wirkt wenn überhaupt nur sehr kurz oder eben landet gleich im Klo.
Es gibt manchmal Tage in denen es ihr ein bisschen besser geht, aber das hält nicht lange vor.
Dann bei Ärzten oder in Krankenhaus kommen sehr oft dumme Sprüche. Das eine mal: Sie hatte sich gerade wiederholt übergeben meinte die Ärztin doch, sie solle mal vor die tür und an die Frische luft gehen, dann würde es ihr schon besser gehen. Pustekuchen, sie konnte sich kaum auf den Beinen halten und ihr war hundeelend. Da hüpft man nicht fröhlich über die nächste Wiese.
Ich bin ja schon froh, wenn ich sie zu den Untersuchungen begleiten darf. Manche Krankenhäuser lassen das nicht zu.
Schwer wiegt jedoch das viele wichtigen Dinge auf der Strecke bleiben. Wir haben noch immer keine Hebamme und das obwohl ich von Anfang an gesucht habe. Es fehlt jede Person mit der man vertraulich über das Thema reden könnte, ohne das es kleingeredet wird und ich sehe wie meine Freundin darunter leidet.
Ich glaube der Austausch mit anderen würde ihr manchmal gut tun. Selbst wenn sich die HG nicht fort reden lässt, so vielleicht diese Hoffnungslosigkeit die sich mit der Zeit einstellt und die auch mir große Sorgen bereitet.
Ganz liebe Grüße an alle die das durchmachen. Ich bekomme es nur von aussen mit, aber ich sehe wie sehr die HG die Freude unter sich erdrückt.
Im Krankenhaus selbst hilft auch ausschließlich das Legen an den Tropf. Warum dies nicht zu Hause möglich ist und das in einer Stadt wie Hamburg entzieht sich meinem Verständnis. Mit Tropf geht es meiner Freundin nämlich schnell ein wenig besser und sie kann soweit stabil bleiben, dass sie nicht ins KH muss.
Überhaupt weiß ich nicht wo sich Ärzte finden lassen die dieses Thema, also HG ernst nehmen und vor allem auch einen Blick auf die psychische Belastung haben. Diese ist ja sehr stark.