HG - Agyrax, Vomex, Tavor. Wir bitten um Hilfe

Bonsai, Samstag, 28. Dezember 2019, 10:19 (vor 1574 Tagen) @ Geralt

Hallo Geralt,
herzlich willkommen hier und toll, dass du deine Frau so unterstützt.

SOnja hat dir per E-Mail bestimmt schon einiges beantwortet.

Ich hatte in der ersten Schwangerschaft auch Agyrax (damals noch in Deutschland erhältlich und es wurde Postadoxin genannt) Ich kann leider nicht mehr sagen, wie die Dosierung war, es ist bereits 13 Jahre her und steht leider ohne Dosierung in den Unterlagen. Ich habe es erst über Infusionnen im Krankenhaus erhalten (solange Infusionen, bis ich nicht mehr gespuckt habe, es war toll) und später als Tablette zweimal am TAg. Aber ich kam damit über die Runden (es war nicht weg, ich habe weiterhin gespuckt, aber nicht mehr mehrfach jede Stunde) und hatte ein paar Lebensmittel, die ich vertragen habe.

Am besten meldest du dich mal bei Embryotox, die können bzgl Medikamenten und Empfehlung sicherlich besser helfen. Ich habe mich unter Postadoxin hauptsächlich von Weißbrot, Kochschinken, Apfelsaft ernährt, auch Zitroneneis ging - das meiste andere an Lebensmitteln ging gar nicht. Wir haben das wie bei einem Baby Schritt für Schritt ausprobiert. Am Ende blieb Schonkost ohne Milch drin. War nicht gut, aber bedeutend besser als täglich mehrfach übergeben und ich verlor nicht mehr ständig an Gewicht.

In der zweiten Schwangerschaft wurde das Medikament (weil es in Deutschland nicht mehr vertrieben wurde) weder von meiner Frauenärztin, noch von der Klinik unterstützt, die vorher beide mich darin unterstützt haben. Aus meiner Erfahrung hängt die Behandlung im Krankenhaus sowieso extrem von den gerade tätigen Assistenzärzten ab. Ich war in beiden Schwangerschaften bei der selben Frauenärztin und im selben Krankenhaus. Aber in der zweiten Schwangerschaft erhielt ich nur Vomex und auch nur sehr begrenzt Infusionen (O-Ton Assistenzärztin: damit sie Durst haben und damit den Druck was zu trinken!) erhalten. Unter Vomex bin ich immer eingeschlafen und habe dann im Schlaf gespuckt - war nicht so toll.

In der Klinik (die auch einen guten Ruf hatte) wurde ich wenig ernst genommen. Da ich selber damals im Gesundheitswesen (in einer anderen Klinik) gearbeitet habe, habe ich das Gespräch mit den Ärzten und Schwestern gesucht und um mehr Infusionen und vor allem Medikamente gebettelt. Dafür erhielt ich Diazepam. SIe lag eines Tages auf dem NAchttisch und wurde lt Schwester vom Chefarzt (der mich nie vorher zu Gesicht bekam) angeordnet, damit ich "mal runter komme". Ich habe sie nicht genommen, da meine Aufregung der schlechten Behandlung und meinem Gesundheitszustand geschuldet war und sich tatsächlich später gebessert hat.

Das war dann der Punkt wo mein (ansonsten sehr ruhiger deeskalierender) Mann nicht mehr konnte. Er hat sich dann einen Termin mit der Assistenzärztin geben lassen und hat darauf hin gewiesen, dass er sich einen Anwalt nimmt, falls ich irgendwelche bleibenden Schäden behalten würde, selbiges schrieb er auch dem Chefarzt. Daraufhin bekam ich tatsächlich mehr Infusionen und auch täglich Besuch vom Chefarzt. Es gab keinerlei Diazepam- Empfehlungen mehr, sondern Panthozol (Panthoprozol), was zumindestens den Magen beruhigte und das Erbrechen damit nicht mehr so blutig und schmerzhaft machte. Meine Hebamme gab mir Traubenzucker als EMpfehlung und meinte, ich soll alles trinken, was mir schmeckt, hauptsache Flüssigkeit und Kalorien. So bin ich wieder bei Apfelsaft und auch bei Limonaden gelandet, sogar MAlzbier.

Darunter musste ich weiterhin mehrfach am Tag erbrechen, aber es war aushaltbarer (insofern man bei ständigem Erbrechen von aushaltbar sprechen kann). Schön war es nicht und so hat mein Mann (der Facharzt für Orthopädie ist) mir am Ende doch noch Zofran (Ondansetron) besorgt. DAs war besser.

Am besten die Empfehlung von Embryotox mit zu den behandelnden Ärzten nehmen und auf die Empfehlungen hinweisen.
Ich könnte mir vorstellen, dass ihr eventuell doch nach anderen Ärzten suchen müsst, die einer medikamentösen Behandlung offener entgegentreten. Manchmal hilft auch regelmäßig Infusionen zu erhalten. niedergelassene Ärzte können das als Heilmittel verordnen, was ein Pflegedienst (sobald die Kasse ihr ok gegeben hat) dann in der Häuslichkeit umsetzen kann.

Das wichtigste, aber das machst du schon: Untertützung deiner Frau. Das ist wirklich gold wert, denn oft werden Frauen mit Hyperemesis nicht ernst genommen.


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